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LM 10-Ball: Titel für Gera, Schmidts Serie reißt![]() (Andre Lamert)
![]() Am vergangenen Samstag wurde die Thüringer Landesmeisterschaft im 10-Ball ausgespielt. Dafür trafen sich, trotz einiger Absagen qualifizierter Sportler, 14 Teilnehmer, um ihren Besten zu finden. Um es direkt vorweg zu nehmen: Dieser Tag sollte einige Überraschungen bereit halten.
Die Auslosung der Hauptrunde ersparte dieses Mal den Favoriten Spiele untereinander, einzig die Partie C. Martin gegen S. Jankowski (beide PM Erfurt) lies zwei Geheimfavoriten aufeinander treffen. E. Schmidt (Gera) wollte seine Serie von bisher 6 Landesmeistertiteln in Folge ausbauen und begann direkt damit, als er R. Rejke (PBC Erfurt) 5:3 auf die Verliererseite schickte. Auch die restlichen Favoriten setzten sich gegen ihre Gegner durch. Usbeck (Gera) besiegte Wiedenhöft (PM Erfurt) 5:3 und Steinbach (Merkers) machte mit Schocher (Gotha) mit einem 5:0 kurzen Prozess. Für die einzige Überraschung sorgte Schade (PM Erfurt), der Bomberg (Merkers) klar mit 5:2 schlug.
Nachdem sich nun alle eingespielt hatten durften auch die beiden aufstrebenden Spieler Hamann (Merkers) und Adam (Eisenach), die beide Freilose erhielten, ihre ersten Partien bestreiten. Und beide sorgten direkt für einen Paukenschlag indem sie altgediehnte Billardgrößen auf die Verliererseite schickten. Adam kämpfte Martin mit 5:3 nieder und Hamann konnte es selbst nicht fassen, nachdem sein Spiel gegen Usbeck mit 5:2 für ihn endete. Alles deute so darauf hin, dass Schmidt (5:3 gegen Schade) wieder ohne Probleme Richtung Finale und dem Ausbau seiner Serie marschierte. Das Quartett der letzten Vier der Gewinnerseite vervollständigte Steinbach , der gegen Weisenborn (Eisenach) bei seinem 5:3 Sieg stark kämpfen musste. Adam und Hamann bekamen nun die Chance, mit einer Wiederholung ihrer Leistung direkt ins Halbfinale und damit in die Medaillenränge zu kommen. Doch Schmidt und Steinbach hatten aus den Niederlagen der anderen gelernt und liesen sich nicht von den beiden Jüngeren überraschen und fuhren klare Siege ein (Schmdt - Adam 5:1 und Steinbach - Hamann 5:2).
Die Verliererseite lies direkt Rejke auf Bomberg treffen und beide wussten, wer hier verliert, schließt das Turnier auf dem letzten Platz ab. Für beide ein inakzeptables Ergebnis. Man merkte beiden in diesem fehlerreichen Spiel den Druck an, der zu vielen verschossenen Bällen führte. Beim Stand von 4:4 und einem vergebenen Matchball von Bomberg konnte Rejke die entscheidende 10 lochen.
Erholt von den Niederlagen der Gewinnerrunde nahmen sich Usbeck und Martin nun den langen Weg durch die Verlierrunde vor um noch ihrem Medaillenanspruch gerecht zu werden. Martin setzte sich dazu denkbar knapp gegen seinen Vereinskameraden Wiedenhöft durch und Usbeck warf direkt den nächsten Erfurter Jankowski mit 5:3 aus dem Turnier. Von den vier gestarteten Sportlern von PM Erfurt blieb nach dem 5:4 von Schocher gegen Schade nur noch Martin übrig.
Usbeck musste nun gegen Rejke ran, der vorher Weisenborn 5:2 schlug. Rejke, der sich viel für dieses Spiel vornahm, kam völlig unter die Räder. Usbeck nutzte jeden Fehler seines Gegner eiskalt aus und lies seinen sichtlich unzufriedenen Gegner mit 5:0 stehen. Der einzige Starter des Gothaer SV, Schocher, musste sich Martin mit 5:3 geschlagen geben. Die entscheidenden Spiele um die beiden verbleibenden Plätze im Halbfinale sollten Usbeck und Martin die Chance auf eine Revanche für ihre Niederlagen in der ersten Gewinnerrunde geben. Sie trafen beide hier wieder auf Hamann und Adam, diesmal aber auf den jeweils anderen. Diese Konstellation schien den beiden Favoriten besser zu liegen und bei Hamann und Adam schien auch die Ausdauer nachzulassen. Usbeck, der nun völlig in sein Spiel gefunden hatte, lies Adam bei seinem 5:1 keine Chance. Hamann konnte zwar stets den Druck gegen Martin aufrechterhalten, musste sich letztendlich aber auch nach einem 5:3 mit dem 5. Platz zufrieden geben.
Im Halbfinale, das nun auf 7 Gewinnspiele ausgetragen wurde, trafen sich damit die vier Favoriten des Turniers zusammen: Schmidt, Martin, Steinbach und Usbeck. Wetten auf den Turnierausgang wollte hier aber keiner mehr eingehen, ging doch jeder davon aus, dass das Turnier den selben Verlauf nimmt, wie die letzten sechs Mal. Doch weit gefehlt. Martin machte in seiner Partie gegen Schmidt wohl das Spiel seines Lebens. Ohne einen einzigen Lochfehler marschierte er auf ein 4:0 davon. Schmidt, bei dessen Break fasst nie etwas fiel, konnte mit einem ausgeschossenen Tisch auf 4:1 verkürzen, bevor Martin drei weitere Tische leerräumte und Schmidt eine Niederlage bescherte, die er wohl lange nicht mehr erlebt hatte. Martin unterlief im gesamten Spiel nur ein einziger Schussfehler, den Schmidt nicht nutzen konnte, da er scheinbar völlig schockiert war vom beeindruckenden Spiel seines Gegners. C. Martin sorgt für die Sensation
Im zweiten Halbfinale musste sich Steinbach wieder mit dem dritten Platz zufrieden geben. Er konnte seinen Heimvorteil gegen Usbeck nicht ausspielen und war in einigen knappen Szenen vom Pech verfolgt. Usbeck zog sein solides Spiel bis zum 7:3 Sieg durch und zog damit in das Finale gegen Martin ein.
Im Finale erwarteten die Zuschauer nun ein ebenso spektakuläreres Spiel von Martin wie zuvor, doch Usbeck lies ihn damit garnicht erst anfangen. Mit seinem ruhigen und sicheren Spiel schoss er nun selbst die Tische aus und zog Spiel um Spiel davon. Martin, der plötzlich nicht mehr in sein Spiel aus dem Halbfinale hineinfand hatte wohl all seine Kräfte aufgebraucht. Ein wenig Pech sorgte dafür, dass die Unsicherheit anstieg und Martin die wenigen Chancen, die er bekam nicht nutzte. Usbeck, der sich zu den letzten Meisterschaften reihenweise ins Finale gekämpft hatte und sich dort immer Schmidt ergeben musste konnte nun nach einem 8:3 Sieg selbst seid langem wieder einen Landesmeistertitel für sich verbuchen. (v.l.n.r.: T. Steinbach, C. Martin, A. Usbeck, E. Schmidt) Herzlichen Glückwunsch dem Sieger und allen Platzierten! Platzierungen: 1. A. Usbeck (Gera) 2. C. Martin (PM Erfurt) 3. E. Schmidt (Gera), T.Steinbach (Merkers) 5. P. Adam (Eisenach), C. Hamann (Merkers) 7. M Schocher (Gotha), R. Rejke (PBC Erfurt) 9. S. Jankowski, H. Schade, L. Wiedenhöft (alle PM Erfurt), P. Weisenborn (Eisenach) 13. A. Bomberg, R. Stelzer (beide Merkers)
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